Schuleingangsphase

FLEX
  • Verbesserung der Unterrichtsqualität am Schulanfang

    Kinder lernen unterschiedlich schnell, unterschiedlich viel und auf verschiedenen Wegen.

    Jedes Kind bringt einen individuellen Lernstand und ein bestimmtes Vorwissen mit, an denen es anzusetzen gilt.

    Die „flexible Schuleingangsphase“ ist ein wichtiger Entwicklungsschritt für die individuelle Förderung unserer Schülerinnen und Schüler.

    • Tell me and I forget, teach me and I may remember, involve me and I learn.

      Benjamin Franklin
  • Förderung von Lernfreude und Motivation

    Um nachhaltig zu lernen, sollte jedes Kind:
    • sich selbstständig mit den Lerngegenständen auseinandersetzen,
    • über den eigenen Lernweg reflektieren,
    • eigene Lernfortschritte selbst registrieren und
    • in seinem individuellen Lernprozess bestätigt werden.
    • Schulanfang

      Es sollten alle schulpflichtigen Kinder ohne Zurückstellung aufgenommen werden. Wiederholung oder Ausschulung sind in der FLEX nicht vorgesehen.

    • Verweildauer

      Die individuelle Verweildauer von 1-3 Jahren soll einen Beitrag zur Optimierung des Schulanfanges leisten.

    • Förderbedarf

      Die förderdiagnostische Lernbeobachtung und die sonderpädagogische Förderung sichern den individuellen Kompetenzerwerb für Kinder mit Förderbedarf im Bereich Lernen, Verhalten und Sprache.

    • Kleingruppen

      Es werden 5 Teilungsstunden pro Woche erteilt, in denen nur die Hälfte der Klasse in Deutsch/Mathe unterrichtet wird.

    • gemeinsames Lernen

      In den jahrgangsstufenübergreifenden Lernphasen dominieren Übungs- und Festigungsphasen.

    • Methoden

      Durch unterschiedliche Lernvoraussetzungen, wird der Unterricht so organisiert, dass individuelle Lernwege möglich sind. Besonders geeignet sind dafür Formen des offenen Unterrichts.

    • Sozialerziehung

      Die natürliche Begegnung mit Kindern anderen Alters verlangt von den Einzelnen ein höheres Maß an Toleranz und Achtung.

    • Rhythmisierung

      Der Unterricht wird unter Berücksichtigung der Belastbarkeit, der Konzentrationsfähigkeit und der Bewegungsbedürfnisse der Kinder sowie der fachlichen Notwendigkeit variabel gestaltet.

    • Raumbedarf

      In der FLEX-Etage befinden sich 5 Klassenräume mit je 60 m². Zusätzlich werden Teilungsräume und Lernwerkstätten genutzt.

    • Professionalität

      Alle FLEX-Lehrkräfte haben an der Fortbildung für „Förderdiagnostische Lernbeobachtung“ (FDL) teilgenommen sowie FLEX-Weiterbildungsveranstaltungen besucht.

  • Fragen und Antworten
    Was heißt individuelles Lernen?
    Um erfolgreich zu sein, sollten die Kinder in ihrem individuellen Lerntempo arbeiten und fortschreiten können. Der Lernprozess ist dabei kein linearer Verlauf. Die Kinder dürfen immer wieder auf Lernplateaus verweilen, in denen sie auf den ersten Blick keine Fortschritte zu machen scheinen. Hier festigen Kinder ihren Leistungsstand, genießen das Erreichte und holen sich auch Lust zum Weitermachen.
    Kinder mit besonderen Begabungen haben die Möglichkeit, ihr Wissen zu vertiefen, aber auch an Inhalten höherer Jahrgänge zu arbeiten.
    Warum gibt es altersgemischte Gruppen?
    Die leistungsstarken Schüler sollen die jüngeren oder leistungsschwächeren Schüler unterstützen. Kinder sind untereinander besser in der Lage als Erwachsene, Dinge verständlich zu erläutern, erfolgreicher zu appellieren und zu erziehen. Partner- und Gruppenarbeit, Helfersysteme, Lesekonferenzen und Werkstattarbeit mit Chef-Aufgaben stärken die kognitive Entwicklung der Schulanfängerinnen und Schulanfänger. Die Heterogenität einer Lerngruppe wird für den Einzelnen zu einer Lernchance, wenn alle bewusst erleben, dass jeder etwas anderes gut oder besonders gut kann und jeder einmal die/der Beste ist.
    Die leistungsstarken (jüngeren) Schüler haben die Möglichkeit, bei den Lernangebote der höheren Jahrgangsstufe mitzumachen.
    Sollte ein Kind die Inhalte des Lehrplans nicht in der „Regelzeit“ von zwei Jahren schaffen, kann es ein drittes Jahr im Klassenverband bei seinen Freunden verweilen.
    Welche Unterrichtsformen gibt es?
    Kinder lernen in ganz unterschiedlichen Sozialformen. Lernen ist uns wichtig, deshalb müssen wir ihnen mehr Freiheit bei der Wahl einer sinnvollen Sozialform einräumen: alleine etwas zu entdecken oder zu vertiefen, mit Partnern gemeinsam neue Wege zu finden, sich Fragen zu stellen, Anregungen zu geben usw. In der Gruppe können Erfahrungen ausgetauscht, Lernwege entdeckt und Optimierungen gemeinsam gefunden werden.
    Zu den offenen Unterrichtsformen gehören u.a. projektorientierter Unterricht, Lernen an Stationen, freie Arbeit, Tages- und Wochenpläne sowie Werkstätten. Auch außerschulische Lernorte werden im Unterricht einbezogen.
    Was ist mit dem altbewährten Frontalunterricht?
    Der Frontalunterricht hat auch in FLEX einen wichtigen Stellenwert, vor allem, wenn die Klasse geteilt wird. Der Teilungsunterricht findet nur mit den Kindern aus der jeweiligen Klassenstufe 1 oder 2 statt. Hier ist vor allem Zeit für frontale Einführungen, neue Unterrichtsthemen (z.B. neue Buchstaben), gemeinsame Lernspiele und tägliche Übungen.
    Wie werden leistungsstarke Kinder gefordert?
    Schneller lernende Kinder sollen in FLEX individuell gefördert werden. Dazu gehören neben der Unterstützung der kürzeren Verweildauer ebenso anreichernde Lernangebote. Schneller lernende Kinder haben einen individuellen Lernplan. Es gibt entsprechende binnendifferenzierende Angebote und geeignete Computerprogramme. Extrem leistungsstarke Kinder können sogar stundenweise am Unterricht höherer Jahrgangsstufen teilnehmen und bei Bedarf bereits nach einem Jahr in die dritte Jahrgangsstufe wechseln.
    Zählt ein drittes FLEX-Jahr als "Sitzenbleiben"?
    NEIN! Grundsätzlich gilt ein weiteres Jahr in der flexiblen Schuleingangsphase nicht einmal als „Wiederholen“, denn das Kind soll immer auf seinem derzeitigen Wissensstand weiterlernen. Die meisten Kinder benötigen für die Erarbeitung der Lerninhalte zwei Jahre, einige drei. Ein Verweilen wird nicht auf die Schulzeit angerechnet.
  • How We Learn

    We learn…

    10% of what we READ
    20% of what we HEAR
    30% of what we SEE
    50% of what we SEE and HEAR
    70% of what is DISCUSSED with OTHERS
    80% of what is EXPERIENCED PERSONALLY
    95% of what we TEACH TO SOMEONE ELSE

    (William Glasser)