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1717: Kurfürst Friedrich Wilhelm I von Preußen führte die Schulpflicht ein.
Die Durchsetzung der Schulpflicht gestaltete sich auf Dörfern wie Grünheide schwierig.
Es fehlte das Geld für den Bau einer Schule und für die Bezahlung der Lehrer. Doch die „arme Jugend“ auf den Dörfern sollte lesen, schreiben und rechnen lernen. Von der Verordnung bis zum Bau einer Schule war es in Grünheide ein langer Weg, denn die Ansiedler der „Grünen Heyde“ lebten in großer Armut.
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1768: Anfänge der Schulzeit
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1786: Die erste Schule wurde gebaut
Das Heideschulhaus am Peetzsee – ungefähr am heutigen Schlangenluch
Die damaligen Dorfschulen hießen Landgnadenschulen. Sie bestanden aus zwei Räumen: ein Unterrichtszimmer und ein Wohnraum für den Lehrer. Nach dem alten Plan der Schule gab es nur einen einzigen langen Tisch für alle Schüler.
Am 1. November 1816 brannte das Schulhaus in Grünheide nieder (angeblich Brandstiftung durch den Lehrer).
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1818-1822: Neuer Schulbau am Werlsee
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1842: Einblick in den Schulalltag
Es gab Früh- und Nachmittagsunterricht.
An der Schule lernten 94 Kinder. Es gab einen Lehrer und einen Klassenraum für alle Kinder aller Altersstufen.
Es wurde sehr viel Religion unterrichtet.8. Juni 1847: Mord im Schulhaus
Der Lehrer Samuel Fretzer wird bei einem Einbruch ins Schulhaus ermordet. (Der Mörder wollte Speck und Schinken stehlen).
Auch den Hund des Ermordeten fand man in der Nähe der Schule erhängt. Der Mörder konnte nicht verurteilt werden.
Das Schulhaus wurde von nun an im Volksmund das Mordschulhaus genannt.20. März 1857: Der zweite Schulhausbrand
Bei einem Schornsteinbrand fing das Strohdach Feuer.
Die Schule brannte nieder.
Ein kleiner Junge wurde im letzten Augenblick aus dem Klassenraum gerettet.
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1858: Am gleichen Ort wurde ein drittes, massives Schulhaus gebaut.
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1886
Es wurden 198 Kinder in zwei Abteilungen in nur einem Klassenraum unterrichtet.
1891
Die Schule wurde so ausgebaut, dass ein zweiter Klassenraum für nun drei Schulklassen entstand.
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1888
Es wurde endlich ein zweiter Lehrer eingestellt.
1905
Wegen schnell wachsender Schülerzahlen wurde das Schulhaus von zwei auf vier Klassenräume erweitert. Es gab nun vier Klassen mit zwei Klassenstufen.
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1945: Zusätzliche Klassenräume im „Haus der freien Jugend“
– heutige Friedrich-Engels-Str. 7 –
Nach dem Krieg stand die Schule am Werlsee zwar für den Schulbeginn zur Verfügung. Doch die vier vorhandenen Klassenräume reichten für die etwa 350 Kinder nicht aus.
Es wurden im Ort neun Klassen gebildet. Der Unterricht wurde täglich in drei „Kurzstunden“ erteilt. Die Klassen erschienen in zwei Abteilungen zum Unterricht.
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Katastrophale Ausstattung
Lehrpläne gab es noch nicht. Hefte, Bleistifte, Tinte und Kreide waren Mangelware.
Armut
Die meisten Kinder besaßen nur zerrissene Schuhe, viele waren gänzlich ohne Schuhwerk.
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Extreme Altersmischung
Überalterte Kinder mit Bildungsrückständen mussten in Klassen jüngerer Kinder unterrichtet werden.
Fehlzeiten
Die Kinder besuchten die Schule sehr unregelmäßig.
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Überfüllte Klassen
Die Flüchtlingsströme führten zu überfüllten Klassenräumen mit bis zu 50-70 Kindern pro Klasse.
Mangelware!
Es fehlten ausgebildete Lehrer und auch ein neues Schulhaus wurde benötigt!
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Das Präsidium der Polizei Berlin begann 1910
in einem großen Waldgelände an der
Großen Wallbrücke (heutiges Schulgelände)
mit dem Aufbau einer Ausbildungsstätte für
Polizeihunde, die später auch internationale
Bedeutung gewann. -
1946: Ehemalige Ausbildungsstätte für Polizeihunde
Grünheide bemühte sich um den Erhalt der beiden großen Gebäude.
Nachdem bereits einige Gebäude der Polizeihundeschule sowie alle Zwinger abgerissen wurden und die anderen Gebäude auch gesprengt werden sollten, konnte die Sprengung der Kaserne und des Schulungsgebäude verhindert werden.
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- 1947 wurde der Komplex an Grünheide übergeben. Das Konzept sah vor, die Kaserne als Schulgebäude und das Schulungsgebäude als örtliches Kulturhaus zu nutzen.
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- Damit wurde der Grundstein für den Aufbau einer neuen Schulgeschichte in einem „neuen“ Schulhaus gelegt.
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- Unter sehr schwierigen Voraussetzungen begann die Herrichtung des Gebäudes und des Grundstückes für schulische Zwecke.
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- Die Schule sollte den Namen des Dichters Gerhart Hauptmann tragen, der noch zu Friedenszeiten Entspannung und Erholung in Grünheide suchte.
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1948: Neue Schule – neuer Name
"Gerhart-Hauptmann-Schule an der Löcknitz"
Am 26. August 1948 traf die Antwort der Witwe des Dichters ein, die zuvor darum gebeten wurde, der Namensgebung zuzustimmen.
Die Grünheider Schulkinder und ihrer Lehrer konnten am 9. Oktober 1948 ihr neues Schulgebäude in Besitz nehmen.
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leistungsorientierter Unterricht
In den Klassen 4-7 gab es Zwischenprüfungen als Orientierung für die Versetzung, in der 8. Klasse eine Abschlussprüfung.
Erneuerung der Heizung
Einbau einer Zentralheizungsanlage, weil das Gebäude mit Ofenheizung nicht richtig warm wurde.
neue Lehrer für mehr Disziplin
Die jungen Lehrer setzten sich aktiv für die Weiterentwicklung der Schule ein.
Sport frei!
Die sportliche Arbeit in Grünheide nahm durch die Initiative einiger Lehrer einen Aufschwung.
außerunterrichtliche Arbeit
Es gab bereits zehn Arbeitsgemeinschaften an der Schule.
großes Bauvorhaben
Umgestaltung des alten Kulturhauses zu einer „modernen“ Turnhalle.
1960-1971
Ausbau der Horträume
aktuelle Zahlen
402 Schülerinnen und Schüler, 14 Klassen, 12 Unterrichtsräume
nach 2-jähriger Arbeit
Inbetriebnahme der Kleinfeldsportanlage neben der Turnhalle
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1972: Schulerweiterungsbau am Südteil des Hauptgebäudes
(heutiger Bereich Schülercafé und Kunstraum)
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70er/80er Jahre: Probleme mit der Heizung!
Die Heizung blieb ein ständiges Problem. An kalten Tagen wurde oft nicht mal die Mindesttemperatur von 18°C erreicht.
1989:
neue BraunkohleheizungSchon im ersten Winterhalbjahr stellte sich die neue Heizung als Fehlinvestition heraus.
(Zwei Jahre später wurde die gesamte Anlage mit einer Investitionssumme von 1,1 Mill. DDR-Mark abgebaut.)
1989:
neue Schulturnhalle
(heutige kleine Turnhalle) -
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Nach der Wende:Die 90er Jahre
Alle aus der DDR-Schulgeschichte übernommenen materiellen Mängel wurden in wenigen Jahren systematisch beseitigt. Dazu gehörten:
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Installation einer Gasheizung
Fliesenbelag sämtlicher Flure
Sanierung und Erweiterung der Toiletten
Wärmedämmung und Neuverputzung des Schulhauses
Modernisierung der Schulküche und des Speisesaals
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Erneuerung des Daches
Erneuerung sämtlicher Fenster und Türen
Verbesserung des Lehrmittelstandards
Neumöblierung
Anschluss an die zentrale Abwasserversorgung
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Umzug der Förderschule nach Gosen. Hervorragende räumliche Voraussetzungen für die Grundschule.
Schulhofgestaltung mit Fahrradunterstand
Sanierung der Schulturnhalle
Eröffnung des Schildkrötengeheges auf dem Löcknitzcampus
Etablierung als Ganztangsschule
Der Sport nahm eine wichtige Rolle in der Arbeit von Schule und Hort ein.
Neue Formen des Lernens und der Schulgestaltung wurden berücksichtigt.
Eröffnung des Schulneubaus für Privatschulen (Gymnasium und Oberschule)
Erneute Platzprobleme durch gestiegene Geburtenzahlen – ein Schulerweiterungsbau war notwendig!
Die „Steuergruppe Schulentwicklung“ nahm ihre Arbeit auf.
An unserer Schule fand die erste Schulvisitation statt.
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2010Nach der ersten Schulvisitation
Auswertung der Schulvisitation und Arbeit an den daraus resultierenden „schuleigenen Baustellen“
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2011 Umsetzung des modernen Schulerweiterungsbaus
Im April lag der Genehmigungsbescheid für den Neubau der Schulerweiterung vor.
Die Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau der Grundschule erfolgte im Oktober.
Im selben Jahr startete die Kooperation mit der Alloheim Senioren-Residenz „Haus am Peetzsee” (ehemals CURATA).
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Schuljahr 2012/13:
Einzug in den modernen Erweiterungsbau
Der Schulerweiterungsbau verfügt über zahlreiche Klassen- und Vorbereitungsräume, ein Biologie- und Physikfachkabinett, einen neuen Speisesaal, ein großes Foyer, Büroräume und ein Lehrerzimmer.
Pünktlich zum Schuljahresbeginn zogen auch vier Flex-Klassen mit ins Haus. Zur Verbesserung der Unterrichtsqualität lernen Schulanfänger von nun an altersgemischt in der „flexiblen Schuleingangsphase“.
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Neue Schwerpunkte
Das schulinterne Curriculum wurde auf zwei Entwicklungsschwerpunkte ausgerichtet: Bewegungs- und Gesundheitsförderung sowie Leseförderung in allen Fächern.
Sportlich!
Grünheide wird zur sportlichsten Gemeinde Brandenburgs ausgezeichnet.
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Planungsfortschritt
Die Stunden- und Vertretungsplanung wurden auf ein digitales System umgestellt.
Zweite Schulvisitation
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Schule hat eine positive Rückmeldung zur pädagogischen Arbeit und Organisation des Ganztages erhalten.
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Lärmpegel
Im Altbau begannen nun die Modernisierungsarbeiten – während des laufenden Schulbetriebs.
Gute Zusammenarbeit
Schule und Hort wuchsen enger zusammen.
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Schuljahr 2013/14:
Beendigung der Arbeiten im Schulaltbau
Das Gebäude hat vier Etagen. Die ersten drei Etagen werden vorrangig durch die Grundschule, aber auch durch den Hort und die Musikschule genutzt.
Der sanierte Schulaltbau verfügt über großzügige Klassenräume sowie über zahlreiche Lern- und Fachwerkstätten:
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Steigende Schülerzahlen
- Eröffnung einer 5. Lerngruppe in der „flexiblen Schuleingangsphase“
- erfolgreiche Teilnahme an StEG-P Studie (Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen)
- Etablierung des Bildungsspenders an unserer Grundschule
- Start des 3-jährigen Entwicklungsprojekts "Gute gesunde Schule"
2014/15Flüchtlingskinder
- Beitrag zur Integration von Flüchtlingskindern auf Deutschland Radio Kultur
- Auszeichnung unserer Schule mit Förderpreis "Verein(t) für gute Schule 2016"
- Schulförderverein gewinnt Förderpreis für Willkommenskultur
- Weiterentwicklung des Projekts "Gute gesunde Schule" durch Gesundheitsprojekte für Lehrkräfte und Kinder
2015/16Langziele
- Eröffnung einer 6. Lerngruppe in der „flexiblen Schuleingangsphase“
- Bewerbung zur Schule für Gemeinsames Lernen genehmigt
- Etablierung "Wir wollen läusefreie Schule werden!“
- Erster Schüleraustausch mit polnischer Partnerschule
- Umsetzung des 3-jährigen Entwicklungsprojekts "Gute gesunde Schule"
2016/17
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Schuljahr 2017/18:
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Quellen- und Bildernachweis (bis 2007):
Walter Märtins und Lothar Runge: 300 Jahre Grünheider Schulgeschichte, Heimatverein Grünheide (Mark) e.V., 2008