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Deutsch als ZweitspracheEine Lerndokumentation von Sonderpädagogin Frau Mohrmann
Interkulturelles Lernen an der Gerhart-Hauptmann-Grundschule Grünheide (Mark)
Ausgangslage:
Wir begrüßen drei syrische Kinder und ein tschetschenisches Kind, die mit ihren Familien im Ortsteil Kienbaum einen festen Wohnsitz bezogen haben.
Nach unserer Förderkonzeption besuchen sie jeden Tag im Umfang einer Schulstunde den Förderkurs „Deutsch als Zweitsprache“ bei unserer Sonderpädagogin Frau Mohrmann.
Für diese Förderstunden haben wir einen Willkommensraum mit entsprechenden Fördermaterialien eingerichtet.
Am 8.01.2016, um 9.00 Uhr gab es eine Zusammenkunft mit dem Unterstützerkreis Grünheide. Jedem Kind soll nach Möglichkeit ein fester Helfer für die Integration innerhalb des Klassenverbandes zu Verfügung stehen.
Lerninhalte:
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Wir lernen uns kennen: Wie heißt du? Ich heiße … Dabei werfen wir uns einen Ball zu. Außerdem erhält jedes Kind ein Namenskärtchen. Wir schreiben unseren Namen.
- Sich begrüßen – sich verabschieden: Mithilfe von Bildkarten begrüßen wir uns mit „Guten Morgen!“, „Guten Tag!“, „Hallo!“ und verabschieden und mit „Auf Wiedersehen!“, „Tschüss!“
- Erlernen den Buchstaben: A, M
- Wir sprechen Wörter mit diesen Anlauten. Dazu gehören: Apfel, Ameise, angeln, Ananas, Affe, Mütze, Mantel, Mama, malen, Melone, Maus
Als Miriam die Bildkarte APFEL an der Tafel entdeckt, holt sie ihren eigenen Apfel aus der Schultasche und zeigt ihn mir. Ich bin begeistert!
Um den Wortschatz zu trainieren, legen wir die Bildkarten in einen Kreis und drehen abwechselnd eine Falsche. Die Bildkarte muss von dem Schüler benannt werden, der die Flasche dreht.
Da die Kinder von mir zum Lesen die Buchstabenteppiche aus dem IntraActPlus-Konzept von Jansen, Streit und Fuchs erhalten, üben wir auch die Farben: rot, blau, grün, gelb, orange und rosa.
Wir spielen auch das Farblernspiel „Quips“.
Die Kinder erhalten ein Schreibheft in der Lineatur 1 oder 2 (je nach Altersstufe) und einen Hefter zum Aufbewahren ihrer Arbeitsblätter. Diese verbleiben im Willkommensraum.
Lernbeobachtung:
Zwei Kinder lernen sehr diszipliniert. Ein Junge schreibt bereits zügig und sehr sauber. Ein weiteres Kind zeigt ein gutes Hörverstehen und übersetzt gern meine Arbeitsanweisungen für seine Mitschüler ins Arabische. Er möchte immer Erster sein und ruft die Antworten gern dazwischen. Durch die „Zeigerfinger am Mund“- Geste versuche ich ihm zu signalisieren, dass es sich zurückhalten muss.
Ein sehr junges Schulkind benötigt sehr viel individuelle Zuwendung. Er scheint in seiner Lateralität noch nicht festgelegt zu sein. Es fällt ihm sehr schwer, sich in den Linien seines Heftes zu orientieren. Ich setzte deshalb für ihn Orientierungspunkte ins Heft.
Auch spreche ich ihm die Antworten mehrmals vor und lasse diese von ihm oft wiederholen.
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