Schulförderverein ist für Förderpreis nominiert!

21. Juli 2016
  • Förderpreis Verein(t) für gute Schule

    Unser Schulförderverein bekam eine von drei Nominierungen des Landesverbandes Schulischer Fördervereine Berlin Brandenburg!

    Der Förderpreis „Verein(t) für gute Schule“ prämiert seit 2014 deutschlandweit erfolgreiche Projekte von Schulfördervereinen. Ziel ist es, an den Schulen wirksame Projekte zu entdecken, zu fördern und zu verbreiten.

    Im April 2016 schrieb unser Schulförderverein die Bewerbung zum Thema Willkommenskultur & Vielfalt und schaffte es damit unter die drei Nominierungen. 

    Wie geht es weiter?

    Die Nominierungsunterlagen sind ausgefüllt. Jetzt heißt es Daumen drücken! 

    Die diesjährige Förderpreisverleihung findet am 04. November 2016 in Berlin statt.

    Der Schulförderverein zum Thema "Willkommenskultur & Vielfalt"

    In Grünheide (Mark) wurden im November 2015 etwa 50 Neubürger aus Syrien, Afghanistan und Tschetschenien untergebracht. Es handelt sich größtenteils um Familien mit zahlreichen Kindern. Da von Anfang an klar war, dass einige grundschulpflichtige Kinder an unserer Schule eingeschult werden, hat sich unser Schulförderverein von Anfang an um Kontakte zu den Flüchtlingsfamilien und speziell zu den Kindern bemüht. Schon lange bevor von der Gemeindeverwaltung, zusammen mit der Kirchengemeinde, ein Unterstützerkreis gegründet wurde, wurde im FV über mögliche Willkommensaktionen geredet. Von Anfang an arbeiten in dem Unterstützerkreis mehrere Mitglieder des FVs mit. Unsere Schulleitung entwickelte die Idee, für die neuen Schülerinnen und Schüler ein Lernpatenschaftssystem zu etablieren. Diese Kinder erhalten einen oder zwei Paten, die sie möglichst täglich eine Doppelstunde lang in Zusammenarbeit mit der Förderlehrerin in der Schule begleiten. Dies wird vom Schulförderverein unterstützt.

    Welche Veränderungen sollen an der Schule angestoßen werden?

    Die Lernpatenschaften sollen ein gegenseitiges Lernen und eine echte Integration ermöglichen, den Lernort öffnen und Vielfalt und Begegnung erlebbar machen. Kurz vor der Unterbringung der Familien beschmierten einige Unbekannte die Unterkunft mit Hakenkreuzen. Durch die transparente Öffentlichkeitsarbeit und die vielen Unterstützer aus allen Ortsteilen sind die im Ort lebenden Hetzer in die Defensive gedrängt worden und halten sich inzwischen komplett zurück. Berührungsängste werden durch das gegenseitige Kennenlernen abgebaut. Bei den öffentlichen Informationsveranstaltungen, die in der Kirche stattfanden, haben viele Anwohner sehr kritische Fragen gestellt. Wenige Wochen später kamen einige dieser anfänglichen Zweifler zum ersten Tag der offenen Tür zum Kaffeetrinken in die Einrichtung. Ein Nachbar, der zuvor seine Angst vor möglichen Einbrüchen geäußert hatte, brachte eine Tasche voller Kuscheltiere mit.

    Methodische Umsetzung des Projektes

    Unsere Schulleitung entwickelte die Idee, für die neuen Schülerinnen und Schüler ein Lernpatenschaftssystem zu etablieren. Diese Kinder erhalten einen oder zwei Paten, die sie möglichst täglich eine Doppelstunde lang in Zusammenarbeit mit der Förderlehrerin der Schule begleiten. Dies wird vom Schulförderverein unterstützt. Alle Kinder erhielten vom Schulförderverein einen Tablet-PC mit einer speziellen Deutschlern-Software. Die deutschen Kinder haben sich förmlich darum gerissen, die neuen Schüler zu unterstützen. Inzwischen sind die neuen Schülerinnen und Schüler fest in unserer Schule und in den jeweiligen Klassen integriert. Inzwischen finden täglich Kontakte zwischen etlichen deutschen und den ausländischen Familien statt. Es gab Spaßbadbesuche und einen Tierparkbesuch mit den Kindern und einigen Eltern. Inzwischen gibt es schon mehrere festere Freundschaften mit gegenseitigen Besuchen zwischen alteingesessenen und neuangekommenen Familien.

    Organisatorische Umsetzung des Projektes

    Im Dezember 2015 und im Januar 2016 wurden acht Kinder eingeschult. Der Schulförderverein hat alle Eltern der 350 Schüler unserer Schule darüber informiert und sie um Sachspenden gebeten. Es wurde viel mehr gespendet, als kurzfristig benötigt wurde. Die neuen Schüler wurden auf mehrere Klassen verteilt. Sie sprachen noch kein Wort Deutsch. Einige sind außerdem sehr betreuungsbedürftig, was sicherlich an ihren Familiensituationen und wahrscheinlich auch an den Fluchterlebnissen liegt. Auch die anfallenden Bank-, Arzt- und Amtstermine werden begleitet. Die Wohnungsbeschaffung im Ort wird von Mitgliedern des Schulfördervereins unterstützt, indem mögliche Wohnungen ausfindig gemacht werden, Besichtigungstermine vereinbart werden und Telefonate mit dem Landkreis, mit den Eigentümern und mit den Ämtern geführt werden. Für drei Familien wurden bereits eigene Wohnungen gefunden.

    Herausforderungen im Projekt

    Die anfänglich massiven Spannungen und Ängste stellten eine große Herausforderung dar, die Schmierereien waren ein Beleg wie die Stimmungslage ursprünglich war. Bei den öffentlichen Informationsveranstaltungen, die in der Kirche stattfanden, haben viele Anwohner sehr kritische Fragen gestellt. Dass wenige Wochen später einige dieser anfänglichen Zweifler zum ersten Tag der offenen Tür zum Kaffeetrinken in die Einrichtung kamen, dass ein Nachbar, der zuvor seine Angst vor möglichen Einbrüchen geäußert hatte, eine Tasche voller Kuscheltiere mitbrachte, zeigt, wie wichtig und wirkungsvoll Reden und Handeln ist.

    Kooperationen

    Die Lernpatenschaften können nicht losgelöst von dem Gemeindegeschehen gesehen werden, die Schule ist Lern- und Lebensort und ist mitten in der Kommune. Hier wirkten Schulleitung, Förderverein, Kirche, Gemeinde und der gesamte Unterstützungskreis Hand in Hand und ermöglichten einen Wandel hinzu einem bunteren und vielfältigerem Miteinander.

    Rolle der Kinder im Projekt

    Die ortsansässigen Kinder haben sich förmlich darum gerissen, die neuen Schülerinnen und Schüler zu unterstützen. Es findet ein intensiver Austausch und Kontakt über die Kinder statt und verändert auf diese Weise die Haltung und Perspektive derer, die ursprünglich skeptisch oder kritisch waren und somit die Atmosphäre in der ganzen Gemeinde hin zu einer vielfältigen und willkommenheißenden Kultur.

    Rolle des Schulfördervereins

    Um der ursprünglich fremdenfeindlichen und ablehnenden Haltung etwas entgegenzusetzen, hat sich unser Schulförderverein von Anfang an um Kontakte zu den Flüchtlingsfamilien und speziell zu den Kindern bemüht. Schon lange bevor von der Gemeindeverwaltung, zusammen mit der Kirchengemeinde, ein Unterstützerkreis gegründet wurde, wurde im Schulförderverein über mögliche Willkommensaktionen geredet. Der Förderverein unterstützt die Willkommenskultur sehr und fördert die Lernpatenschaften, macht Mut und setzt Zeichen.

    Finanzierung und ehrenamtlicher Zeiteinsatz

    Die Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“, Breite Straße 9a, 14467 Potsdam hat unserem Schulförderverein den mit 1.400 EUR dotierten Förderpreis Willkommenskultur an Schulen und Kitas im Land Brandenburg 2016 verliehen. Wie viele unzählige Stunden an Einsatz und mutigem Engagement von wie vielen Menschen in die Willkommenskultur geflossen sind lässt sich in Zahlen nicht ausdrücken. Die Schule und Gemeinde, die Menschen vor Ort haben jedoch gezeigt, dass sich Einsatz lohnt, dass wir es sind, die unsere Welt und unser Zusammenleben gestalten können.

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