Schulförderverein gewinnt Förderpreis für Willkommenskultur

7. März 2016
  • 1400 Euro gehen nach Grünheide!

    Unsere Schule wurde als eine von fünf Brandenburger Schulen mit dem Förderpreis für Willkommenskultur an Schulen und Kitas ausgezeichnet.

    Im Januar bewarb sich unser Schulförderverein für den Förderpreis „Willkommenskultur an Schulen und Kitas“. Die Jury hat eingehend über alle eingegangenen Projektvorschläge beraten und befand unseren Schulförderverein überzeugend.

    Am 5. März 2016 fand in Kleinmachnow die Preisübergabe statt. Mit uns wurden noch vier weitere Fördervereine mit einem Preis ausgezeichnet (2 mal 400 Euro und 2 mal 1.400 Euro).

    Sogar die MOZ veröffentlichte einen tollen Beitrag zum interkulturellen Lernen an der Gerhart-Hauptmann-Grundschule Grünheide (Mark):

    Die Bewerbung:

    „In Grünheide wurden im November 2015 etwa 50 Neubürger aus Syrien, Afghanistan und Tschetschenien untergebracht, sowohl in gemeindeeigenen Wohnungen als auch in einem Ferienobjekt. Es handelt sich größtenteils um Familien mit zahlreichen Kindern. Da von Anfang an klar war, dass einige grundschulpflichtige Kinder nach dem Clearing an unserer Schule eingeschult werden, hat sich unser Schulförderverein von Anfang an um Kontakte zu den Flüchtlichsfamilien und speziell zu den Kindern bemüht.

    Schon lange bevor von der Gemeindeverwaltung, zusammen mit der Kirchengemeinde, ein Unterstützerkreis gegründet wurde, wurde im Schulförderverein über mögliche Willkommensaktionen geredet. Von Anfang an arbeiten in dem Unterstützerkreis mehrere Mitglieder des Schulfördervereins mit.

    […] Bei den öffentlichen Informationsveranstaltungen, die in der Kirche stattfanden, haben viele Anwohner sehr kritische Fragen gestellt. Wenige Wochen später kamen einige dieser anfänglichen Zweifler zum ersten Tag der offenen Tür zum Kaffeetrinken in die Einrichtung. Ein Nachbar, der zuvor seine Angst vor möglichen Einbrüchen geäußert hatte, brachte eine Tasche voller Kuscheltiere mit…

    Inzwischen finden täglich Kontakte zwischen einigen deutschen und den ausländischen Familien statt. Es gab einen Spaßbadbesuch und einen Tierparkbesuch mit den Kindern und einigen Eltern. Es gibt mehrmals in der Woche Spielstunden, die von den Mitgliedern der Unterstützergruppe und des Schulfördervereines initiert werden. Inzwischen gibt es schon mehrere festere Freundschaften mit gegenseitigen Besuchen zwischen alteingesessenen und neuangekommenen Familien.

    Am 21.12.2015 wurden die ersten 4 Kinder und am 11.01.2016 werden zwei weitere Kinder eingeschult. Der Schulförderverein hat am 18.12.2015 alle Eltern der 350 Schüler unserer Schule darüber informiert und sie um Sachspenden gebeten. Es wurde viel mehr gespendet, als kurzfristig benötigt wurde. Da erst ab 12 Kindern Willkommensklassen eingerichtet werden können, mussten die neuen Schüler auf mehrere Klassen verteilt werden. Sie sprachen noch kein Wort Deutsch. Einige sind außerdem sehr betreuungsbedürftig, was sicherlich an ihren Familiensituationen und wahrscheinlich auch an den Fluchterlebnissen liegt. Ein zehnjähriges Mädchen erlitt bei der Überfahrt von der Türkei nach Griechenland Schiffbruch. Das Schlauchboot war überfüllt und ging unter. Die Insassen schwammen mit ihren Rettungswesten im eiskalten Wasser. Ein griechisches Polizeiboot rettete sie in letzter Minute…

    Unsere Schulleitung entwickelte die Idee, für die neuen Schüler ein Lernpatenschaftssystem zu etablieren. Jeder dieser Schülerinnen und Schüler erhält einen oder zwei Paten, die täglich eine Doppelstunde lang die Kinder in der Schule begleiten, in Zusammenarbeit mit der Förderlehrerin der Schule. Dies wird vom Schulförderverein unterstützt. Alle Kinder erhalten vom Schulförderverein ein Tablet mit einer speziellen Deutschlern-Software.

    Auch die anfallenden Bank-, Arzt- und Amtstermine werden begleitet. Die Wohnungsbeschaffung im Ort wird von Mitgliedern des Schulfördervereins unterstützt, indem mögliche Wohnungen ausfindig gemacht werden, Besichtigungstermine vereinbart werden und Telefonate mit dem Landkreis, mit den Eigentümern und mit den Ämtern geführt werden.

    Durch die Willkommensarbeit sind auch unter alteingesessenen Bürgern unserer Gemeinde neue Bekanntschaften entstanden und ein ganz anderes Zusammengehörigkeitsgefühl ist entstanden. Durch die Neubürger hat unser (bisher fast ausländerfreier) Ort mehr Farbe bekommen.“

    (Rudolf Mann, Kassenwart Schulförderverein)

Lerndokumentation Interkulturelles Lernen – Woche 8Unsere Schulhomepage-AG stellt sich vor!